Tosca
- Datum: Freitag, 16. Oktober 2015 um 19:30 Uhr
- Location: Staatsoper im Schiller Theater
- Bismarckstraße 110 10625 Berlin
- Eintritt: ab 34.36
- Schlagwörter: Oper&Operette
- Künstler: Deutsche Oper Berlin
-
Event teilen:
Melodramma in 3 Akten von Giacomo Puccini
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Drama La Tosca von Victorien Sardou
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Wie in allen Opern Puccinis zeigt auch Tosca, wie sich menschliche Aufmerksamkeit und kulinarisches Vergnügen einander bedingen können, wenn die künstlerischen Intentionen des Komponisten zum Maßstab der Interpretation werden. Der Aufschrei wie die Resignation sind die wesentlichen Bedingungen der humanen Aufmerksamkeit Puccinis: Das Mitleid, das er komponierte, begnügt sich nicht mit abstrakten Gesten, sondern zielt auf Unruhe, auf Veränderung. Aus den kleinen Dingen, die Puccini mit modernem Understatement als seinen Gegenstand bezeichnete, werden große, sofern wir das nur wollen. Der Zusammenhang zwischen Puccinis direkt und indirekt vom Geist Zolas, Hauptmanns und Gorkis beeinflusster Stoffwahl und seiner Kompositionsweise lässt darauf schließen, dass man ihm mit der Bezeichnung als Verdi-Nachfolger mit dem Etikett des Verismo versieht. Bekanntlich war er ein großer Wagner-Verehrer, aber alles andere als ein Epigone. Vielmehr schuf er eine sehr persönliche Verbindung aus einigen Errungenschaften beider. Alle gewonnenen Verfeinerungen der Harmonie und alle Differenzierungen der Instrumentation verarbeitend, erlöste er dennoch die Stimme aus der orchestralen Verflechtung und gab ihr zugleich ein weitaus gebrocheneres, klangsensibleres Accompagnato im Orchester als der radikale Lakoniker Verdi. Dafür steht auch die ästhetische Thematik der TOSCA. Der musikalische Gestus ist ebenso brutal wie zärtlich, intelligent wie sentimental, präzise wie träumerisch. Puccini möchte unbedingt Lebenswahrheit, Genauigkeit auch des musikalischen Details, soziale Aufmerksamkeit, den poetischen Klang des scheinbar Alltäglichen, das Heroische mit Kalkül, den Kontrast zwischen engagierter Leidenschaft und kühler Distanz.
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Boleslaw Barlog (1969)
Bühne, Kostüme: Filippo Sanjust
Wohl 20 Minuten rief stürmischer Applaus Sänger, Dirigenten, Regisseur und auch Bühnenbildner immer wieder vor den Vorhang der Deutschen Oper Berlin. ... Ein verdienter Erfolg für einen leidenschaftlich inspirierten, in sich aber auch wohl abgewogenen glanzvollen Abend voll Melancholie und Sinnlichkeit, zärtlicher Liebe, Eifersucht, Schwermut und nackter Brutalität. (nacht-depesche)
Boleslaw Barlog inszenierte rigoros pralles, sinnenfreudiges, großes, kulinarisches Musiktheater. (Der Tagesspiegel)
Puccinis Oper gehört in der Deutschen Oper Berlin nicht zuletzt wegen ihres musikalischen und dramaturgischen Reichtums sowie eines gelungenen Regiekonzepts zu den meist gespielten Werken. (Opernglas)
Der Polizeichef Scarpia, die Sängerin Floria Tosca und der Maler Cavaradossi beanspruchen Freiheit in jeder persönlichen Variante: als dynamisch-subjektiven Machtanspruch Scarpia, als auf Veränderung zielendes rebellisches Ethos Cavaradossi, als private, schlichte und zugleich grenzenlose Liebe Tosca.
In einer Zeit epochaler Umwälzungen gewinnen solche Haltungen exemplarische Sinnfälligkeit. Je nachdem, wie wir uns und Puccini in dieser Zeit begreifen, bleibt TOSCA eine Schauerromanze oder gerät zum Menetekel des Themas Freiheit. Jedenfalls bezahlt jeder der konträren Partner diese Dreiecksgeschichte mit dem Tod. Ihr Sterben nimmt keine Erlösungsgloriole für sich in Anspruch, sondern ist bitter, entsetzlich, definitiv.
Götz Friedrichs 1987 vorgenommene Neueinstudierung von Boleslaw Barlogs geradliniger und auf szenische Konkretheit bedachter Inszenierung aus dem Jahr 1969 nimmt die Intentionen Puccinis beim Wort die gegenseitige Bedingtheit von menschlicher Aufmerksamkeit und kulinarischem Vergnügen wird von der Musik inspiriert zum Ausgangspunkt auch der szenischen Interpretation. (Dramaturgie Deutsche Oper Berlin)
Tosca bei popula: Am 16. Oktober 2015 von einem Nutzer angelegt, wurde Tosca der Kategorie Kunst & Schauspiel hinzugefügt. Das Event war vor 3115 Tagen in Berlin. Hier kannst du dich z.B. über die Anfahrt zu dem Veranstaltungsort "Staatsoper im Schiller Theater" informieren oder dich über weitere Termine erkundigen. Tosca in Berlin Kreis Berlin fand am Freitag, den 16.10.2015 statt. Ein Großteil der 12568 Veranstaltungen in Berlin sind Ausstellung, Konzerte und Kabarett. Wir zeigen euch was beliebt und beachtenswert in Berlin ist. Tosca platziert sich diese Woche auf keinem Rang der Top100 der beachtenswertesten Veranstaltungen der Stadt. In die Wertung gehen die Anzahl an Facebook Likes, Aufrufe, Kommentare und Bewertungen ein. Zeige auch außerhalb von popula was dir gefällt und binde dieses Event auf deiner Webseite ein. Der Konfigurator ermöglicht das kinderleichte Gestalten deines eigenen Widgets. Nicht nur in Berlin wird man an diesem Tag die Veranstaltung genießen können, denn es sind auch Termine für Frankfurt (Oder), Karlsruhe und Cottbus geplant. Fehlt die Uhrzeit oder ein Bild? Ist eine falsche Location angegeben? Mach mit und vervollständige das Profil. Beantrage hier Bearbeitungsrechte und erhalte den vollen Zugriff. Lade ein Bild hoch oder ergänze den Beschreibungstext.
Mai
Mai
Mai
Jun
Teile diese Veranstaltung auf: Facebook | Twitter
Du möchtest Tosca zu deinen Favoriten hinzufügen?
Bewertung / Kommentare:
Kommentar zu dieser Veranstaltung: