Grüner Salon in der Volksbühne

Gesch (zu der Veranstaltung Jenny Hval)   29.04.2013 | 16:56 Uhr

Ein Konzert von Jenny Hval ist nicht leicht zu konsumieren, es beansprucht einen schon und erfordert Aufmerksamkeit. Mit der Besetzung Schlagzeug und Gitarre sowie kleinerer elektronischer Tasteninstrumente, sowie dem Gesang der Künstlerin ist ein intimer Orr, wie der grüne salon in der Volksbühne eigentlich perfekt. Die Akustik war hier jedoch nicht so gut, was auch an der Aussteuerung gelegen haben könnte. Esist immer wieder erfrischend ein Schlagzeug in voller Lautstärke im Raum zu hören, kann aber auch schnell zu Unwuchten führen, wenn die anderen Musiker, elektrisch verstärkt, nicht dagegen ankommen. Zum Glück gab es aber auch viele tolle Stellen in denen der Schlagzeuger sich sehr zurück hielt und sehr leise Impulse gab. Teils wirkt die Musik der Begleiter frei improvisiert, ist aber genauestens durcharrangiert. Die hohe Qualität der Musiker läßt ein enormes Spannungsfeld entstehen und die variantenreich eingetzte, über mehrere Lagen reichende Stimme von Jenny Hval spielt perfekt mit. Der Gitarrist ist gleichzeitig Rhytmiker und Soundkreator in bester Manier. Fzit: 3 tolle Musiker mit einer sehr eigenen Klangwelt, die gleichzeitig Assoziationen an Nico, Kate Bush bis hin zu 80er Jahre "Free Jazz" hervorruft. Die Songtexte wirken gewitzt lyrisch, was sich beispielsweise in einem Albumtitel "Innocence is kinky" zeigt.