Steve Vai
- Datum: Dienstag, 28. Juni 2022 um 20:00 Uhr
- Location: Der Hirsch
- Vogelweiherstraße 66 90441 Nürnberg
Steve Vai gilt auf vielen Ebenen als der absolute Meister seines Fachs. Er ist nicht nur einer der virtuosesten Gitarristen in der Geschichte der Rockmusik, sondern auch einer der gefühlvollsten. Stilistisch ist Steve Vai schwer zu greifen ob Rockmusik, Metal, Fusion, Blues oder klassische Elemente, in all diesen Bereichen gilt er als Referenz, Vorbild und herausragender Instrumentalist.
Und dies bereits als Teenager: Jeder, der sich für die Technik des Gitarrenspiels in höchster Vollendung begeistert, wäre damals gern dabei gewesen, als der 13-jährige Steve Vai Unterricht nahm bei einem anderen besonderen Virtuosen: Joe Satriani. Er prägte Vai technisch ebenso wie stilistisch und machte ihn mit dem gerade aufkeimenden Hardrock vertraut. Doch Steve Vais Ziel war ein anderes: Er wollte unter allen Umständen in der Band von Frank Zappa spielen.
Dies gelang, über einen unkonventionellen Umweg: Der Gitarrist schickte Zappa Transkriptionen von Zappas rhythmisch hochkomplexen Gitarrensoli und bewies damit eine Fachkenntnis und Detailliebe, die aufhorchen ließ. Darum traf er Vai, ließ ihn vorspielen und nahm ihn in seine Band auf. Und prägte obendrein den Spitznamen, der Steve Vai bis heute folgt: der Stunt-Gitarrist.
1984 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum Flex-Able und arbeitete parallel mit diversen Hard Rock- und Heavy Metal-Künstlern zusammen, darunter Whitesnake und David Lee Roth. Außerdem ist so kreativ wie fachkundig tätig in der technischen Entwicklung von Gitarren. Für die Firma Ibanez entwickelte er zwei völlig neuartige Gitarrenmodelle, für sein neues, zehntes Soloalbum Inviolate entwarf er nun ein regelrechtes Gitarrenmonster (siehe Foto): die Hydra, eine Gitarre mit drei Hälsen sowie zusätzlich einer 13-saitigen elektrischen Harfe im Korpus.
Nicht nur in Sachen Technik und Forschung gilt Steve Vai als ein besonderer Pionier: Er perfektionierte etwa das von Eddie Van Halen initiierte, sogenannte Tapping, bei dem beide Hände auf dem Griffbrett gleichzeitig Töne greifen und damit ein Tempo der Töne erlauben, welches kaum begreifbar ist. Auch sein unkonventionelles, kreisendes Vibrato ist einzigartig und erzeugt einen so noch nie gehörten schwingenden Ton. Inviolate, im Januar dieses Jahres erschienen, zeigt erneut, dass Steve Vai längst jedweder Genre-Kategorisierung entwachsen ist. Spielerisch wechselt er zwischen harten Rock-Attacken, sphärischen Ambient-Klängen und komplexen orchestralen Passagen. Dabei steht sein Spiel, so anspruchsvoll es auch ist, stets im Dienst der Musik und nicht im Fokus der Virtuosität.
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