Frau Luna

Die Uraufführung von Paul Linckes Frau Luna 1899 im Berliner Apollo-Theater war die Geburtsstunde der Berliner Operette. Nach Paris, Wien und London hatte damit die leichte Muse endlich auch in Berlin eine Heimstätte und eine spezielle, eben berlinerische Form gefunden. Verwandt mit der Revue, setzt sie einerseits auf Märsche - wie die inoffizielle Hymne der Metropole: Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft -, andererseits auf moderne Tanzrhythmen aus Amerika.
Fritz Steppke ist Mechaniker und lebt zur Untermiete bei Frau Pusebach, deren Nichte Marie mit ihm verlobt ist. In seiner Freizeit hat er einen Ballon gebaut, mit dem er zum Mond fliegen will. Marie versucht, ihn von diesen Plänen abzuhalten, doch vergebens! Mit seinen Junggesellen-Freunden Lämmermeier und Pannecke und der in letzter Minute hinzustürzenden, erlebnishungrigen Frau Pusebach macht sich Steppke auf die abenteuerliche Reise. Überrascht stellen die Mondfahrer fest, dass es den auf der Erde viel zitierten Mann im Mond gar nicht gibt, dafür aber eine Frau im Mond, Frau Luna. Diese wird von Prinz Sternschnuppe geliebt, interessiert sich ihrerseits allerdings nur noch für den Neuankömmling Steppke…
Die stilechte Figurenriege an Berliner Originalen, der schlagfertige Wortwitz und die unverwüstlichen Melodien von Paul Lincke garantieren einen Operettenspaß der Extraklasse. Dominik Wilgenbus hat sich als freischaffender Regisseur, Autor, Übersetzer, Darsteller und Dozent deutschlandweit einen Namen gemacht.