Revisiting Archive in the Aftermath of Revolution

Revisiting Archive in the Aftermath of Revolution
Symposium
Haus der Kulturen der Welt
26.-28. Oktober 2018

Präsentiert vom Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, gemeinsam mit EUME, kuratiert von Khaled Saghieh.

Archivierung dient nicht nur der Dokumentation. Nach den Aufständen des arabischen Frühlings sind Künstlerinnen, Aktivisten und andere in die Archive zurückgekehrt, um sich durch eine Vergangenheit zu graben, die unter mehreren Schichten kultureller, politischer und psychologischer Unterdrückung begraben ist. In den Archiven können das Land und die Gesellschaft wiederentdeckt werden. "Revisiting Archive in the Aftermath of Revolution” ist ein Symposium über Erinnerung, Trauer und vergessene oder verbotene Erzählungen, das vom 26. bis 28. Oktober im Haus der Kulturen der Welt stattfindet. (Das Programm finden Sie unten.)
Die Beziehung zwischen politischen Ereignissen und ihrer Archivierung ist äußerst vielschichtig: Die Zukunft scheint davon abzuhängen, wie das Gegenwärtige archiviert und aus welcher Perspektive das Vergangene betrachtet wird. Bei der Dokumentation der Aufstände des arabischen Frühlings und deren Verlauf stand zunächst die Frage nach ikonographischen und repräsentativen Darstellungen, nach der Funktion sozialer Medien und der neuen Rolle der Bürgerjournalistinnen im Vordergrund. Die katastrophale Gegenwart zu dokumentieren, wirft darüber hinaus tiefgreifende und komplexe Fragen auf: zu Erinnerung und Trauer sowie zu den Möglichkeiten von Künstlern, die Realität einzufangen.
In diesem dreitägigen Symposium werden die künstlerischen und intellektuellen Methoden und Formen der Archivierung als persönliche und politische Praxis erforscht. Wissenschaftlerinnen, Schriftsteller, Künstlerinnen und Filmemacher aus der arabischen Welt und Europa reflektieren die vielfältigen Praktiken und Ansätze in Vorträgen, Lesungen und Screenings. Das Symposium, kuratiert von Khaled Saghieh, wird präsentiert vom Arab Fund for Arts and Culture in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, gemeinsam mit "Europa im Nahen Osten - der Nahe Osten in Europa" (EUME), einem Forschungsprogramm am Berliner Forum Transregionale Studien.
”Revisiting Archive” ist das vierte Symposium in einer Reihe von Veranstaltungen. Bisher fanden statt: "Imagining the Future: The Arab World in the Aftermath of Revolution" im April 2018 im Archive Kabinett, "A Century of Camps: Refugee Knowledges and Forms of Sovereignty Beyond the Nation-State" im August 2017 bei der documenta 14, und "Writing (in) Exile: A Forum on Literature, Writing and the Experience of Exile" im Juli 2017 in der Heinrich-Böll-Stiftung.

Der Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) ist eine unabhängige Stiftung in der arabischen Region, die seit 2007 Einzelpersonen und Vereinigungen bei der Produktion von Kunst und Wissen unterstützt sowie die Entwicklung einer Kultur der Philanthropie fördert. Durch die langjährige Erfahrung des AFAC, Kreativität in Gesellschaften zu unterstützen, die von Konflikten zerrissen und Radikalisierung wie politischen Turbulenzen ausgesetzt sind, ist umfangreiches Wissen aus erster Hand und ein Vertrauen darauf entstanden, wie Kreativität höchst sinnvoll eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen zu AFAC: http://www.arabculturefund.org
Weitere Informationen zu EUME: https://www.eume-berlin.de/aktuelles.html

Pressekontakt:
PR-Netzwerk | Annette Schäfer, Anke Ulrich
presse@pr-netzwerk.net
030 - 61 65 11 55

PROGRAMM

Revisiting Archive in the Aftermath of Revolution
Symposium
Vorträge, Präsentationen, Diskussionen, Lesung, Filme, Performances
Haus der Kulturen der Welt, Berlin (Vortragssaal)
26.-28. Oktober 2018

Präsentiert vom Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, gemeinsam mit EUME, kuratiert von Khaled Saghieh

Freitag, 26. Oktober
19.00 -19.15 h
Eröffnung
19.15 - 20.30 h
Keynote Lecture
Khaled Fahmy: Die Revolution archivieren.

Samstag, 27. Oktober
Archive des Widerstands
12.00 - 13.30 h
Session 1 / Projektpräsentationen
Leyla Dakhli: Can (subaltern) Archives Speak? Geschichte schreiben in Zeiten von Aufstand und Unterdrückung.
Sana Yaziji: "The Creative Memory of the Syrian Revolution"
Refqa Abu Remaileh: Palästinensische Literaturkarawanen aufspüren: Über Gleichzeitigkeit und Vollständigkeit
Moderatorin: Alia Mossallam
14.30 - 15.15 h
Session 2 / Künstlerinnengespräch
Mariam Ghani: "The Garden of Forked Tongues”
Moderatorin: Rasha Salti

Freigelegte Traditionen
15.15 - 16.30 h
Session 3 / Diskussionsrunde
Hanan Toukan: Was ist mit Iltizam geschehen?
Rana Issa:Die Archive der Nahda: Literatur als kritische Archivpraxis am Beispiel von Ahmad Faris al-Shidyaq.
Maissan Hassan: Gedächtnis und Feminismus: Gedanken zu Archiven von Frauen und Oral History in Ägypten.
Moderator: Georges Khalil

Horror archivieren
17.00 - 18.30 h
Session 4 / Präsentationen
Stefan Tarnowski: Ein paar große Bilder und nichts weiter?
Veronica Ferreri: Tasharrud als Zustand des endgültigen Verlusts.
Mostapha Benfodil: Mein erstes Archiv ist mein Körper.
Moderator: Yassin Swehat
19.30 - 20.30 h
Session 5 / Filme
Clarissa Thieme: "Today is 11th June 1993”, Clarissa Thieme (DE, 15 min, bosnisch/englische OV)
Oraib Toukan: "When Things Occur”, Oraib Toukan (PS/GB 2017, 28 min, arab. OmE)
20.30 - 21.30 h
Session 6 /Kollektive Lesung
Writing Catastrophe
Maisan Hamdan, Ibrahim Mahfouz, Wadiaa Ferzly, Ahmed Katlish, Mariam Mekiwi, Ghiath Mhithawy, Zeina Elabdallah and Haytham El-Wardany

Sonntag, 28. Oktober

Worte - wieder belebt
12.00 - 13:30 h
Session 1 / Präsentationen
Marwa Arsanios: Embodied Texts, Al-Hilal Magazin.
Zeina G. Halabi: Das Selbst erhalten nach dem Ende der Printmedien.
Mohammed Shoair: In den Bibliotheken arabischer Intellektueller.
Moderatorin: Rima Mismar

Biographien und Selbst
14.30 - 16.00 pm
Session 2 / Film
Ghassan Halwani: "Erased,___Ascent of the Invisible”, Ghassan Halwani (LB 2018, 76 min, arab. OmE)
16.30 - 18.00 h
Session 3 / Präsentationen
Iman Mersal: Auf den Spuren von Enayaat Elzayaat.
Ahmed Naji: Intellektuelle, die Polizei und 'Adawiyya.
Lamia Moghnieh: Die libanesische Psychiatrische Klinik Asfouriyeh: eine Geschichte der Psychiatrie, Gewalt und Gesellschaft im Libanon.
Moderator: Haytham El-Wardany

Sehnsucht nach Utopia
19.00 - 19.45 h
Session 4 / Gespräch
Marcelo Rezende: Wie entsteht ein Anti-Museum?
Moderator: Ruth Noack
19.45 - 20.30 h
Session 5 / Filme
"Tree Identification for Beginners”, Yto Barrada (2017, 35 min, eng. OV)
"Hand-Me-Downs”, Yto Barrada (2011, 15 min, eng OV))
20.30 - 21.30 h
Session 6 / Performance
Yasmina Reggad: "We Dreamt of Utopia and We Woke Up Screaming”