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Kira Muratova Retrospektive: Das asthenische Syndrom (1989)

Kira Muratova Retrospektive: Das asthenische Syndrom (1989)
Hochgeladen von: In Situ Art Society

In Situ Art Society präsentiert

KIRA MURATOVA FILMRETROSPEKTIVE
Bonn, 11.09.-15.11.2018

Am 6. Juni 2018 verstarb im Alter von 83 Jahren die ukrainische Regisseurin Kira Muratova, die eine wesentliche Rolle in der sowjetischen (sowie der postsowjetischen, ukrainischen und russischen) Kultur spielt. Aus diesem Anlass veranstaltet der Bonner Kunstförderverein In Situ Art Society in Zusammenarbeit mit der Bonner Kinemathek, dem Dialograum Kreuzung an St. Helena und dem ukrainischen Filmarchiv Oleksandr Dovzhenko National Centre eine Filmretrospektive in Bonn:
www.facebook.com/events/939374442932404

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Dienstag, 25.09.2018, 19:00 | Kino in der Brotfabrik

"DAS ASTHENISCHE SYNDROM" (Sowjetunion 1989, 152 Min.)

Regie: Kira Muratova. Drehbuch: Sergej Popov, Aleksandr ?ernych, Kira Muratova. Kamera: Vladimir Pankov. Schnitt: Valentina Olejnik. Production design: Evgenij Golubenko. Ton: E. Demidova. Musik: u. a. Franz Schubert. Redaktion: N. Nekrasova. Produktion: Kinostudio Odessa. DarstellerInnen: Ol’ga Antonova, Sergej Popov, Galina Zachurdaeva, Natal’ja Buz’ko, Aleksandra Svenskaja, Pavel Poliš?uk, A. Kušnir u. a.

Ein zwei Teile umfassendes Gesellschaftsportrait kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Im ersten, schwarz-weiß gedrehten Teil, beerdigt Natalia ihren Ehemann. Dem Schmerz über seinen Tod begegnet sie mit Ausbrüchen verbaler und körperlicher Gewalt. Sie beschimpft und attackiert Freunde, Kollegen und Passanten auf der Straße. Nach 39 Minuten stellt sich heraus, dass der Film über Natalia ein Film im Film war. Das Kinopublikum strömt nach der Vorführung nach draußen und beschwert sich über das anstrengende Kunstkino. Der Held des zweiten in Farbe gedrehten Teils, Nikolaj, ist im Kinosaal eingeschlafen. Er leidet, wie sich bald herausstellt, unter dem asthenischen Syndrom: chronischer Schwäche und Müdigkeit. In Folge erleben wir verschiedene Episoden um Nikolaj, einen Englischlehrer und Hobbyschriftsteller, die stellvertretende Direktorin seiner Schule, die Schüler oder auch andere Figuren, die nur in einer einzigen Szene des Films auftauchen.
Brutalität und Beziehungslosigkeit sind die bestimmenden Themen des Films. In der Schlussszene beispielsweise stößt eine gut gekleidete Frau in der U-Bahn fast eine Minute lang derbe Flüche aus, wobei die Kamera sie frontal aufnimmt. Hervorzuheben ist auch eine Szene, in der vier Frauen einen Hundezwinger besuchen. Muratova zeigt minutenlang Einstellungen zusammengepferchter leidender Hunde, die sie mit einer Schrifttafel ergänzt: "Das schaut man nicht gerne an. Darüber denkt man nicht gerne nach. Das soll keinen Bezug haben zum Gerede über Gut und Böse". Das asthenische Syndrom ist der bislang unkonventionellste Film Muratovas. Eine durchgängige Handlung wird komplett aufgekündigt, immer wieder werden dokumentarisch gedrehte Szenen in den Film mit aufgenommen (ein Hundezwinger, Menschenmassen in der U-Bahn, ein Insasse einer Irrenanstalt). Zur für Muratova typischen Verfremdung der Figurensprache kommt hier auf der formalen Ebene noch ein weiteres wichtiges Element hinzu. Muratova entdeckt das Flächenbild, wie Portraits auf Grabsteinen, Passfotos oder Wandteppiche, und sie schneidet ganze Sequenzen, in denen sie abgefilmte Bilder und Muster aneinanderhängt. Die Zersetzung auf narrativer Ebene betrifft hier also auch die illusionäre Räumlichkeit des Mediums Film.

(Filmbeschreibung aus: Isa Willinger, "Kira Muratova: Kino und Subversion", Herbert von Halem Verlag, 2013)

Der Film wird in russischer Originalfassung mit englischen Untertitel gezeigt.


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Die Veranstaltung "Kira Muratova Retrospektive: Das asthenische Syndrom (1989)" wurde am Sonntag, 16. September 2018 von In Situ Art Society im openeventnetwork eingetragen.
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