Urban Feast: The Edible Map of Migration

In englischer Sprache

Begrenzte Sitzplätze. Bitte reservieren Sie bis zum 9 9 2018 einen Platz mit einer Mail an pa@academycologne.org.

Diese Veranstaltung begleitet die Eröffnung von »Floraphilia. Plants as Archives«.

Viele wilde, städtische und wandernde essbare Pflanzen, die in verlassenen Parks und im Brachland wachsen oder in den Ritzen von Gehwegen auftauchen, sind wertvoll für Ernährung und Heilung. Darunter finden sich viele als invasiv eingestufte Arten, die oft auf den Listen der Weltnaturschutzunion und auf der Liste »100 of the Worst Invasive Alien Species« (Teil der Global Invasive Species Database) auftauchen. Die Entscheidung, Arten als invasiv einzustufen, ist dabei manchmal willkürlich. Eine nicht-heimische Art kann als invasiv und damit als schädlich für die lokale Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit angesehen werden, oder sie wird als wertvoll bewertet und in Gebiete mit lokaler Biodiversität integriert.

Wir laden Sie zu einer kulinarischen Workshop Performance ein, die ein Gegenmittel gegen Ängste vor Migration und (Bio )Diversität darstellt. Zu den wandernden Wildpflanzen auf der Speisekarte gehören: »Fallopia japonica« (Japanischer Knöterich), »Rosa rugosa« (Japanische Wildrose) und »Robinia pseudoacacia« (Robinie). Die Kochexperimente lassen uns die Migrationsgeschichte wildlebender essbarer Pflanzen, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Artenwanderung sowie Mediendarstellungen und offizielle und inoffizielle wissenschaftliche Diskurse, die diese begleiten, nachvollziehen. Die Performance ist das Ergebnis einer Suche nach überraschenden, unbemerkten, vergessenen oder selten genutzten natürlich-städtischen Nahrungsmitteln. Als künstlerische Aktion und Forschungsprojekt, die das tägliche Ritual der Nahrungszubereitung in ein kritisches Gemeinschaftserlebnis verwandelt, soll die Performance zum Nachdenken darüber anregen, wie die Politik das Ernährungssystem definiert und umgekehrt, wie Lebensmittelentscheidungen die Gestalt der Welt beeinflussen.

DAGNA JAKUBOWSKA ist bildende Künstlerin, Theaterregisseurin, Unternehmerin und Autorin von kritischen kulinarischer Aktionen. Mit ihrer performativen Praxis erforscht sie die Politik der Ernährung, ernährungsbezogene Prozesse und andere Aspekte des täglichen Lebens. Sie lebt und arbeitet in Warschau und ist Gründerin und Koordinatorin der sozio-kulinarischen Initiative Ferment Traveling Kitchen und der Nowa Przestrze? Foundation.

NIKO WILLBORN ist ein deutsch-finnischer Art Director, der Grafikdesign mit der Leidenschaft für Lebensmittel verbindet. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr organisiert er Gourmetclubs mit einem Schwerpunkt auf essbaren Wildpflanzen und Essen, das Geschichten erzählt. Er lebt mit seiner Familie in einem 200 Quadratmeter großen Garten in Berlin.