Migration und Suchtgefährdung
- Datum: Dienstag, 04. September 2018 um 19:00 Uhr
- Location: Eduard-Müller-Haus
- Linienstraße 1-3 24534 Neumünster
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Knapp drei Jahre ist es jetzt her, dass sehr viele Geflüchtete nach Deutschland kamen. Es herrschte eine Aufbruchstimmung, überall engagierten sich Menschen, um zu helfen, es wurde organisiert und improvisiert, und vor allen Dingen das europäische Ausland sah mit (misstrauischem?!) Erstaunen auf ein Deutschland, dass sie so nicht kannten.
Es sind nur drei Jahre, aber es ist lange her. Viele Geflüchtete leben jetzt unter uns, zumindest versuchen sie es mit allen Kräften. Sie hatten sich das Ankommen im reichen Deutschland nicht so schwierig vorgestellt. Und neben diesen Schwierigkeiten, die der Alltag so mit sich bringt, kommen jetzt noch andere Probleme hinzu. Wenn erst mal die existenziellen Bedarfe geregelt sind, bleibt Raum für die Erinnerung: an die Heimat, die es so nicht mehr gibt, an die Erlebnisse auf der Flucht, an die zurückgelassenen Familienmitglieder und/oder Verwandte…
Mit diesen Erinnerungen müssen die Menschen leben. Manchen gelingt das relativ problem- und/oder konfliktfrei, anderen nicht. Sie verändern sich und viele, die sie begleiten oder betreuen, verstehen nicht, was plötzlich passiert ist. Oder sie bedienen sich verschiedener Hilfsmittel, z.B. Drogen, Alkohol oder Medikamente, um irgendwie das Leben in den Griff zu bekommen.
In dieser Veranstaltung soll auf diese Problematik eingegangen und folgende Fragen beantwortet werden:
Woran erkenne ich suchtgefährdete/suchtkranke Menschen? Symptome?
Was ist anders bei Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund?
Was bedeutet kultursensible Beratung/Behandlung?
Wohin kann ich suchtgefährdete/suchtkranke Flüchtlinge verweisen? Allgemein: wer kann überhaupt weiterhelfen?
Meine Möglichkeiten/meine Grenzen als Ehrenamtliche(r)
Resilienz/Ressourcenförderung
Prävention?
Nach dem Vortrag ist noch genügend Zeit, um Fragen ausführlich zu beantworten.
Petra Narmani hat 10 Jahre in einer sozialtherapeutischen Einrichtung für Drogenkonsumenten mit Migrationshintergrund gearbeitet und zum Thema "Drogenkonsum und Aufenthaltsstatus" promoviert. Sie ist Mitglied des Fachbeirats "Migration und Sucht" der Deutschen AIDS-Hilfe in Berlin und Mitinitiatorin verschiedener Projekte zu diesem Thema. Derzeit arbeitet sie als Wiss. Mitarbeiterin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin im Bereich partizipativer Forschung.
Der Vortrag richtet sich an Ehrenamtliche, die in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit engagiert sind. Alle anderen Interessierte, auch Kurzentschlossene sind ebenfalls herzlich willkommen.
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