Straub/Huillet/Weiss. Fremdheit gegenüber unserer engen, vertrauten Welt
- Datum: Samstag, 24. September 2016 um 00:00 Uhr
- Location: Temporary Gallery, Zentrum für zeitgenössische Kunst
- Mauritiuswall 35 50676 Köln
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Straub/Huillet/Weiss. Fremdheit gegenüber unserer engen, vertrauten Welt
10.09. - 18.12.2016
Manon de Boer, Jörg Boström, Agathe Boulanger/Grégoire Dévidal, Marguerite Duras, Harun Farocki, Jan Peter Hammer, Achim Lengerer, Lutz Mommartz, Deimantas Narkevičius, Jean-Marie Straub/Danièle Huillet, Peter Weiss
Eröffnung / Opening: Fr 09.09., 19 Uhr / 7 pm
Begrüßung / Welcome: Dr. Barbara Könches, Kunststiftung NRW
Einführung / Introduction: Regina Barunke, Kuratorin / Curator
BONN, 1962, und KÖLN, 1964-65. Das französische Filmemacherpaar Danièle Huillet und Jean-Marie Straub dreht mit "Machorka-Muff" und "Nicht versöhnt oder Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht" ihre ersten zwei Filme in den Nachkriegsjahren der Bundesrepublik. DÜSSELDORF, 1970. Uraufführung von Peter Weiss' Stück "Trotzki im Exil" am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Ausgangspunkt der Ausstellung "Straub/Huillet/Weiss. Fremdheit gegenüber unserer engen, vertrauten Welt" ist das parallele und bisher wenig erforschte Wirken von Straub/Huillet und Peter Weiss im Rheinland der 1960er und 70er Jahre. Ihre Biografien, künstlerischen Interessen, Bekanntenkreise, vor allem aber die ambivalente Rezeption ihrer Werke verweisen auf zahlreiche Schnittstellen und lassen eine Verbindung vermuten, die sich später in einem nicht realisierten gemeinsamen Filmprojekt bestätigte. So riefen beispielsweise die Sprache, Bilder und Texte, mit denen Straub/Huillet/Weiss die Zeit der faschistischen Kapitulation und Restauration Westdeutschlands und deren Vergangenheitsbewältigung angingen, heftige bis vernichtende Kritik hervor. heute gelten Straub/Huillet als eine der wichtigsten Ideengeber des Neuen Deutschen Films und ihr aussergewöhnlich unbeugsamer filmischer Ansatz als stilbildend; Weiss wird als einer der bedeutendsten Dramaturgen unserer Zeit verstanden. Die Ausstellung geht der Verbindung zwischen den Künstlern nach und erkundet das Umfeld ihrer künstlerischen Ansätze, deren Radikalität bis heute unverstanden blieb. Sie stellt darüber hinaus die Frage nach der künstlerisch-politischen Haltung, die alles andere als affirmativ sondern spaltend und irritierend ist, und wirft sie in die Gegenwart zurück. Die zu sehende Werkauswahl, die neben Straub/Huillet und Weiss Beiträge von Zeitgenössischen und Gegenwartskünstlern umfasst, behandelt das Wechselspiel von Agitation und Verfestigung gesellschaftlicher Strukturen im Umgang mit Geschichte und Gegenwart. Interessant wird es also, wenn diese Auseinandersetzung - über biografische Schnittstellen und gemeinsame Vorlieben für politische Literatur und gesellschaftliche Verhandlungen, für Form und Ästhetik, Sprachen und Geräusche hinaus - in die gegenwärtige Verwaltung unserer Kultur eingeht.
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