Dirk Diekmann liest Georges Bataille

Dirk Diekmann
liest
Georges Bataille
Die Geschichte des Auges
Susan Sontag hat Batailles "Geschichte des Auges" als "Kammermusik der pornographischen Literatur" bezeichnet. Zu harmlos beinahe für ein Werk, das die "Schwarze Romantik" radikal in unsere Zeit fortführt. Erotik ist für Bataille das Mittel, geistige und psychische Grenzen zu überschreiten. Man hat Bataille einen "Mystiker ohne Gott" genannt; an dessen Stelle tritt für ihn die Erotik. Dieser Eros sucht Thanatos. Dabei ist der Todestrieb weniger ein Gegner als der heimliche Bruder von Eros.
In seinem Werk "Die Erotik", diesem Jahrhundertbuch der erotischen Philosophie, schreibt Bataille: "Die menschliche Sexualität ist ein höchst zweifelhaftes Phänomen und gehört, zumindest partiell, eher zu den extremen als zu den normalen Erfahrungen des Menschen. Mag sie auch gezähmt sein: sie bleibt dennoch eine der dämonischen Mächte im menschlichen Bewusstsein, eine Macht, die immer wieder verbotene und gefährliche Wünsche in uns weckt, - vom Verlangen, einem anderen Menschen willkürlich Gewalt anzutun, bis zu der wollüstigen Sehnsucht nach der Auslöschung des eigenen Bewusstseins, ja selbst nach dem Tode."
Die "Histoire de l`oeil" erschien erstmals 1928, unter dem Pseudonym "Lord Auch".

Dirk Diekmann studierte die Fächer Schauspiel und Regie und arbeitete sowohl im Bereich Schauspiel und Musiktheater. Als wesentliche Stationen nennt er u.a. das Bremer Theater, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Deutsches Nationaltheater Weimar, Theater Koblenz, Kölner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Theater Klagenfurt, Schauspiel Bonn etc. In den letzten Jahren war Diekmann Chefdramaturg für Schauspiel und Musiktheater am Vorarlberger Landestheater, Bregenz. Seit Sommer 2014 ist Dirk Diekmann, neben seinem Engagement als Schauspieler und Dramaturg, stellvertretender Intendant am Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit dem Generalintendanten Günther Beelitz arbeitet Diekmann seit über 15 Jahren zusammen.

Freitag, 20. Mai 2016
Einlass 19 Uhr
Beginn der Lesung 20.30 Uhr
Kostenbeitrag 15 Euro
Anmeldung erforderlich unter 0151-57283848
oder via mail: venusberg-koeln@web.de

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