Orgelkonzert zum Weihnachtsmarkt
Kantor Poths spielt Werke von Bach, Widor, Messiaen u.a.
- Datum: Samstag, 20. Dezember 2014 um 17:00 Uhr
- Location: Evangelische Kirche
- Kirchberg 35423 Lich
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Evangelische Kirche
Lich-Muschenheim
Samstag, 20. Dezember 2014 um 17 Uhr
Orgelkonzert
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Toccata et Fuga F-Dur BWV 540
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Praeludium et Fuga a-moll BWV 543
Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) 1. Satz aus der Sonate d-moll op. 148 (Agitato. Allegro)
Max Reger (1873-1916) "Ave Maria” op. 80 Nr. 5
Charles-Marie Widor (1844-1937) Toccata F-Dur aus der Symphonie op. 42 Nr. 5
Henri Mulet (1878-1967) "Noёl” aus den "Esquisses Byzantines”
Olivier Messiaen (1908-1992) "Dieu parmi nous” aus "La Nativité du Seigneur"
Willem van Twillert (*1952) Toccata im romantischen Stil über "Tochter Zion”
An der Orgel, erbaut 1958 von Förster & Nicolaus in Lich:
Kantor Michael Harry Poths
http://www.kantor-poths.de
Erläuterungen zum Programm siehe Rückseite!
Das Werk BWV 540 ist die längste Toccata von Johann Sebastian Bach. Ihr Aufbau
ist zweimal zweistimmiger Kanon über Orgelpunkt mit folgendem Pedalsolo, der
erste von Tonika zur Dominante, der zweite von der Dominante in die eigentliche
Toccata übergehend, in der sich ein Dialog zwischen den Manualstimmen und dem
Pedal in tänzerisch-verschlungener Manier entfaltet. Die anschließende Doppelfuge
hat ein ruhiges Eingangsthema, während das zweite in gebrochenem
Dreiklangsmotiv (Terz-Grundton als Achtel, dann Sprung auf die Viertel-Quint) eher
verspielt wirkt
Das Praeludium BWV 543 beginnt rezitierend mit Manualmonolog, später über einem Orgelpunkt, nach kurzem Pedalsolo dann durch alle Stimmen imitierend. Die lange und mächtige Fuge im Sechsachteltakt ist eine hörenswerte Synthese aus mathematischer Formstrenge und mystischem Ergriffensein.
Josef Gabriel Rheinberger wurde in Vaduz geboren, lebte aber seit seinem 12. Lebensjahr in München, so dass er als deutscher Komponist gelten darf. Es handelt sich in diesem Satz um eine erweiterte Sonatensatzform mit dramatisch-gewaltigem ersten und fast volkstümlich anmutenden zweiten Haupthema. Ähnlich der französischen Manier wird das zweite Thema zuerst im Piano als Kontrast zum ersten dargestellt, aber am Schluss im Fortissimo erneut aufgegriffen.
Das Ave Maria von Max Reger entstammt aus einem seiner Zyklen aus jeweils 12 Stücken. Es ist eine dreiteilige Liedform A-B-A‘, mit den regertypischen entrückenden Harmonien, der Mittelteil als Kontrast in dunkler Registrierung mit Steigerung am Schluss.
Im prunkvollen Werk "Dieu parmi nous" des modernen Komponisten und Ornithologen Olivier Messiaen (Achtung! Erweiterte Tonalität!) hört man im Hauptthema "das gewaltige Kommen des Herrn" ("das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns" - Messiaen selbst bezeichnete es als "den herrlichen und unaussprechlichen Sturz der zweiten Person der Heiligen Dreifaltigkeit in ein Menschsein") - es folgt ein Thema der Liebe und ein Thema des Jubels, letzteres wird dann im zweistimmigen Kontrapunkt durchgeführt, danach eine lange Durchführung des zweiten Themas, übergehend in eine Toccata über das erste Thema.
Als beruhigender Kontrast folgt das liedhafte Thema, von Moll nach Dur wechselnd, des Impressionisten Henri Mulet, der an der Basilika Sacré-Cœur de Montmartre wirkte und dieser auch seine Byzantinischen Skizzen widmete.
Mit der jüngsten Komposition von Willem van Twillert geht das Programm in gewohnte Harmonien zurück, in der Toccata wird das bekannte Adventslied von Georg Friedrich Händel kunstvoll umspielt, auch mit einigen Sequenzen, bevor es im Schlussteil mit entsprechend "fetten" romantischen Oktavverdopplungen und Doppelpedal ausklingt.
Wetzlar, am 11. November 2014
Kantor Michael Harry Poths
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