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Die Hochzeit des Figaro

Die Hochzeit des Figaro
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Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Libretto von Lorenzo da Ponte nach der Komödie
La folle journée ou Le mariage de Figaro (1778)
von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Mehr als hundert bücheln hatte Mozart nach der Uraufführung seiner Entführung aus dem Serail 1782 durchgesehen: Keines genügte seinen Ansprüchen für eine neue Oper bis er drei Jahre später auf einen Text stieß, der ihn so inspirierte, dass er sich auch ohne konkreten Auftrag an die Arbeit machte: Beaumarchais Le mariage de Figaro, ein in ganz Europa diskutiertes Skandalstück, das mit zahlreichen Aufführungsverboten belegt war und 1785 auch in Wien, als Lesestück unter der Hand weitergegeben, die Runde machte. In Zeiten unsicherer Verhältnisse und gesellschaftlicher wie politischer Krisen fürchteten die europäischen Herrscher die Sprengkraft von Beaumarchais Komödie, die gespickt war mit bissigen Angriffen auf das Ancien Régime und aggressiver Gesellschaftskritik.

Mit Mozarts und da Pontes Le nozze di Figaro entstand aus dem Revolutionsstück kein revolutionäres Musiktheater. Und dennoch trifft die Oper jenseits von politischer Satire und aktiver Agitation den Kern von Beaumarchais Schauspiel, denn aufklärerische Ideen durchdringen Mozarts Figaro in umfassenderem Sinne: Die innere wie äußere Freiheit des Menschen artikuliert sich in einer musiktheatralen Sprache, die von Diskontinuität, von Witz und unerwarteten Wendungen lebt und ein immer neues, lebendiges und agiles Spiel ermöglicht. Spontaneität bestimmt Mozarts Figaro in den Kategorien Musik und Handlung: Spontaneität, die nur in Freiheit möglich ist, denn nur dort bieten sich die Möglichkeiten, individuell und aus dem Moment heraus zu entscheiden und zu handeln.

Auch in Mozarts musikalischer Figurenzeichnung ist der revolutionäre Geist der Zeit auf subtile Weise spürbar: Wenn etwa das Dienstmädchen Susanna und die Gräfin im Duett ununterscheidbar wie Freundinnen vereint sind. Oder wenn Susanna den cholerisch aus der Rolle fallenden Grafen mit dessen eigenen Waffen schlägt, indem sie sich eines höfischen Menuetts bedient. Das alte Denken in Schichten und Ständen löst sich auf, auch wenn manche Figur ihr Selbstbewusstsein noch von äußeren
Koordinaten ableitet. So muss der Graf lernen, dass er die Liebe Susannas weder mit herrisch auftrumpfenden Gesten erzwingen kann, noch sie und diese Wunde geht tiefer einem Cherubino gleich mit Charme zu gewinnen vermag. Die Macht des Eros nivelliert Standesunterschiede. Gleichwertige Individuen setzt Mozart in diesem Ensemblestück par excellence zueinander in Beziehung: Doch die vielfältig wechselnden Konstellationen, Verwicklungen, Verkleidungsaktionen und parallel verlaufenden, sich gar überkreuzenden Intrigen, die in den großen Finali auf die Spitze getrieben werden, überblickt nur einer: der Autor. Sein Spielbrett wird zur Plattform für mit Witz und Menschenkenntnis gezeichnete lebendige Figuren, die aus dem Bewusstsein der Freiheit agieren.

Musikalische Leitung:
Mark Rohde

Inszenierung:
Ingo Kerkhof (2009)

Bühnenbild:
Anne Neuser

Kein Vorhang geht hoch. Eine tapezierte Wand steht da, eine angedeutete Tür, ein paar Holzstühle. Und sonst nichts. Das Bühnenbild ist ja doch schon ein wenig karg für Mozarts Prachtoper. Ob das überhaupt was werden kann? Es wird. Und wie! Wer allerdings seinen Figaro gerne in einem Schloss hätte, ist hier falsch. Aber er lebt mit Susanna und Graf eben auch nicht in Pizzeria, Swingerclub oder Friseursalon, alles schon dagewesen. Hier hat einer (Regisseur Ingo Kerkhof) den Mut gehabt, einfach mal auf alle Aktualitätszutaten des Regietheaters zu verzichten und Regie im eigentlich Sinne geführt intensiv mit den Sängern bis in kleinste Gesten hinein gearbeitet.

... Das Bühnenbild (Anne Neuser) hat in diesem Fall eine ganz wunderbare Eigenschaft, und das ist ernst gemeint: Es stört nicht. Weil so die volle Konzentration auf all die Verwirrungen, Verwicklungen, Leidenschaften, Liebeleien und vor allem auf die tollen Sängerschauspieler möglich ist. ... Ein toller Tag heißt die Opernvorlage von Beaumarchais einen in jeder Hinsicht tollen Abend erlebt man mit dieser Inszenierung. (Neue Presse)

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    Die Veranstaltung "Die Hochzeit des Figaro" wurde am Samstag, 06. September 2014 von eventim im openeventnetwork eingetragen.
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    Die Hochzeit des Figaro, Mittwoch, 04. März 2015, Staatsoper Hannover - Laves-Foyer