Joep van Liefland: 25/25/25
- Datum: Freitag, 25. Juli 2014 um 00:00 Uhr
- Location: Museum Goch
- Kastellstraße 9 47574 Goch
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Joep van Liefland (geb. 1966 Utrecht, NL) widmet sich in seinem künstlerischen Werk dem Thema der Erinnerung oder präziser der Vergänglichkeit von medialen Produkten, bzw. dem Übergang vom analogen zum digitalen Zeitalter.
Seine Arbeit versteht er als eine poetische und ontologische Untersuchung dieses Mediums und deren möglichen Interpretationen und Assoziationen. Der Künstler sammelt seit vielen Jahren analoge Bildträger und deren Hardware, die er auf Flohmärkten und im Sperrmüll findet, um diese für seine raumfüllenden Installationen und seriellen Assemblagen zu verwenden oder monumentale Siebdrucke von ihnen anzufertigen.
Die für Goch konzipierte Arbeit Video Palace #37 - MANIAC lässt sich, so der Künstler als einen "medialen technologischen Privatkosmos" verstehen. Durch die Herstellung einer Art Maschinenraum voller Video- und weiteres Speicherequipments knüpft Liefland an die raumfüllende Architekur der 50er Jahre an. In dieser Collage befindet sich der Besucher inmitten eines subjektiven Kosmos und Innenraums, einer Art Zwischenzone zwischen Subjekt und medialem Gerät.
Der Name MANIAC bezeichnet einen der ersten Computer der Nachkriegszeit in Los Alamos. Er ist vor allem entwickelt worden, um die Druckwellen und Explosionsmuster von Nuklearbomben zu berechnen, um diese Waffen weiter zu entwickeln.
Van Liefland interessiert sich nicht für den einmal gespeicherten Inhalt der Video- und Computerdisketten, sondern nimmt die Objekte als Relikte einer vergangenen Zeit, in der es neu war, das jeder, der die benötigte Hardware besaß, selbst bestimmt Ereignisse oder Situationen aufnehmen und für unbestimmte Zeit konservieren und immer wieder abspielen konnte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Geräte überholt, uninteressant und schlussendlich unbrauchbar wurden. Und obwohl kunsthistorische Referenzen zum Ready-Made, zum Minimalismus und der Pop-Art deutlich sichtbar sind, beschäftigen den Künstler in seiner Arbeit vor allem die philosophischen Aspekte Erinnerung und Tod.
Joep van Liefland lebt in Berlin und studierte Bildhauerei an der Kunstakademie in Utrecht/NL sowie Performance an der University of Kansas/USA.
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