City Poem – Ein Platz Wird Zum Gedicht

Performatives Livehörspiel

Ein Passant, zwischen zwei parkenden Autos am Ring stehend, liest: »Wir standen da an der Ecke vorm Cafe, / Als M. auf einmal, / Ununterbrochen / Weiterredend, / Rückwärts auf die Straße ging, / Mit staksigen Schritten, / Schlenkernden, schlaffen Händen, / Als seien sie / Zum Greifen, Halten nicht mehr nutze, / Mit Augen, die / Weit aufgerissen / Irgendwohin ins Leere starrten, / Rückwärts ging, / Mitten hinein in dieses / Näherkommen und Vorbei.«

"Nie ankommen - Köln Poem” ist ein atemloses, experimentelles wie episches Gedicht, das in einem Zeitraum von mehr als 20 Jahren von Jens Hagen für und über Köln geschrieben wurde. Angerissene Biografien, Zeitdiagnostik und politisches Engagement, ebenso wie poetische Verfremdungen der Stadt und der Menschen werden im schnellen Wechsel assoziativ in verschiedenen Sprecherhaltungen durchgespielt. Immer weht dabei ein Geist von 68 und der Revolte durch die verschiedenen Stimmen.

Was passiert, wenn ein vor Jahrzehnten geschriebener Text auf das heutige Köln trifft?

Ein vierköpfiges Team aus Performern und Schauspielern bittet zufällig vorbeikommende Passanten, Teile des Gedichts zu lesen. Die Zuschauer - ausgestattet mit Kopfhörern - verfolgen live das Geschehen auf dem Platz. Die Aufforderung und der Inhalt der Texte lösen Situationen aus: Kommentare folgen, Gespräche, Diskussionen, Widerstand. Des weiteren erzählt die akustische Ebene eigene Ereignisse, die auf das heutige Stadtbild treffen. Wir hören einen Demonstrationszug den Platz überqueren. Studenten setzen sich auf die Schienen und hindern die Straßenbahn am Weiterfahren. Eine Band spielt. Menschen tanzen auf der Straße.
Die Zeiten vermischen sich und stellen Fragen in den Raum: Wie sieht Protest heute aus? Wofür gehen die Menschen auf die Straße? Wem gehören die Plätze? Was liegt unterm Pflaster?

Die Zuschauer und jeder, der will können live - ausgestattet mit Kopfhörern -das
Geschehen auf dem Platz verfolgen.

Von und mit Diogo Bo, Justine Hauer, Nika Wanderer, Passanten und vielen anderen.

Idee und Realisation: Philine Velhagen
Dramaturgie: Tina Saum
Textgrundlage: "Nie ankommen - Köln Poem” von Jens Hagen
Produktionsleitung: Franziska Seidel
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Melanie Graf
Assistenz: Marina Zielke

CITY POEM ist eine Produktion von Drama Köln e.V. in Kooperation mit dem
Literaturhaus Köln. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Köln und der Sparkasse KölnBonn.

Karten: Kartenreservierungen unter 0177 65 45 468 oder
info@drama-koeln.de

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