Madeline Juno

Fack ju Göhte, auch Madeline Juno schreibt schöne Gedichte über die Liebe. Mag ein bisschen ungerecht sein gegenüber dem Dichterfürst aus Weimar, aber in einem sind wir uns sicher: So schön singen wie die 18-Jährige konnte Goethe bestimmt nicht. Und seitdem sie das Titelstück zum Erfolgsfilm von Bora Dagtekin beigetragen hat, ist die Offenburgerin in aller Munde. Dabei ist sie trotz ihres jungen Alters musikalisch kein unbeschriebenes Blatt: Vier Jahre lang hat sie Songs für ihr Debütalbum Unknown geschrieben, entstanden ist ein hinreißendes Coming-Of-Age-Album, das jeden mitten ins Herz trifft. Denn das mit dem Aufwachsen ist nicht so leicht. Gut gemeinte Ratschläge. Missverstanden werden. Die Versuche, den tiefen Marianengraben der Liebe zu ergründen und sich selbst zu finden. Eine Mammutaufgabe. Dazu: das geruhsame Leben in einem Schwarzwalddorf, das zu klein wird, wenn Träume plötzlich groß werden. Madeline Juno kann ganz große Lieder davon singen mit ihrer schlicht sprachlos machenden, zauberklaren Stimme. Keine Prätention und keine Gestelztheit begleitet das Album. Jeder Ton, jede Silbe ist wahre Empfindung. Akustischer Heart-Core, der bis in die letzten Herzkammern ausgefühlt wurde. Lauschen wir Madelines Junos Beitrag zur Wiederverzauberung von Welt, halten es mit Aufruf des Albumtitels und folgen der musikalischen Fährte der mutigen Gefühlsbardin ins Unbekannte, wenn sie auf der Bühne steht und uns mitnehmen will.