My Brightest Diamond

Shara Nova liebt es zu spielen. Immer, überall und ganz ernsthaft. Ihre Diskografie ist inzwischen ziemlich unübersichtlich geworden, was nicht nur daran liegt dass die Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin bei einer Menge Kollegen mitgewirkt hat. Auch die unterschiedlichen Namen, die sie im Lauf ihrer Karriere sich, ihren Projekten und Bands gegeben hat, macht es nicht leichter, ihrer Werdegang nachzuvollziehen. Aber was will man machen, wenn man immer zwischen Kammermusik und Rock, zwischen Avantgarde und elektronischer Musik pendelt. Oder um es konkreter zu machen: In einem Monat sang sie den Sopran in Henryk Greckis 3. Sinfonie aus dem Jahr 1976, dirigierte sie beim Sundance Filmfestival eine Marching Band durch die Straßen, war Frontfrau einer Rockband und trat in einer selbst komponierten Barockoper auf. Sie lieh Aufnahmen von David Byrne, Laurie Anderson, The Decemberists, Sufjan Stevens, Jedi Mind Tricks, Fat Boy Slim oder The Blind Boys of Alabama ihre Stimme. Novas stabilstes Alter Ego ist aber schon seit einiger Zeit My Brightest Diamond, weil dort alles zusammenläuft. Auf fünf Alben, etlichen EPs, Remixen und Singles spürt sie der Tag- und der Nachtseite des Lebens und der Musik nach und erschafft etwas vollständig Neues. Klassisch ausgebildet und mit vielen Aufnahmetechniken vertraut entwickelt sie einen tönenden Kosmos um sich herum, der schillert und strahlt und scheint wie eben der hellste Diamant. Zuletzt erschien im vergangenen November mit A Million And One eine Platte, die zwischen Club und Theater, zwischen Pop und RnB und House, zwischen Aufregung und Ruhe changiert. Die Platte ist ein kleiner musikalischer Kern, aus dem ein riesiger Baum wächst. Manchmal geht es dabei fast konventionell zu, manchmal wird es experimentell, aber niemals schwierig oder abgehoben. Im kommenden November kommt Shara Nova a.k.a. My Brightest Diamond erneut für eine Show zu uns nach Leipzig