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Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth

  • Datum: Samstag, 04. Mai 2019 um 20:00 Uhr
  • Location:  
  • Schanzenstr. 6 - 20, Gebäude 2.10  51063 Köln

Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth
Hochgeladen von: eventim

Der Passat, im englischen trade wind genannt, ist nicht gerade für sein ungestümes Temperament bekannt. Umso zentraler für seine Bedeutung ist seine Beständigkeit und die Tatsache, dass ein hart am Passatwind segelnder Kapitän sein Ziel schneller als alle anderen erreicht. Einen passenderen Bandnamen hätten sich Trade Wind also kaum aussuchen können. Denn wo sich die einzelnen über ganz Nordamerika verstreuten Mitglieder in ihren Hauptbands Stick To Your Guns, Stray From The Path und Structures eher an zähnefletschendem Hardcore versuchen, setzt die Allstar-Band mit ihrem Debütalbum You Make Everything Disappear eher auf die Vorsilbe Post und einen konstanten musikalischen Flow statt kurzatmige Ausbrüche. Temperamentvolle Wut weicht darauf raumgreifenden Soundlandschaften, fein ziselierten Melodien und einer gefühlvollen Melancholie, die auf den Gefühlstumult nach dem Ende der letzten Beziehung von Sänger und Gitarrist Jesse Barnett zurückgeht.

Dabei hätte es diese Posthardcore-Perle, die nicht nur alphabetisch, sondern auch musikalisch in der Nachbarschaft von Bands wie Thursday und Thrice wohl fühlt, beinahe nicht gegeben. Die Idee zu TRADE WIND entstand schon 2011, als wir mit Toms Band Stray From The Path auf Tour waren, erzählt Barnett, der sich normalerweise bei Stick To Your Guns den Frust von der Seele schreit. Es sollte nie mehr sein als unser kleines privates Projekt. Weil wir an entgegengesetzten Ecken des Kontinents wohnen, fand das Songwriting fast komplett per Mail statt. Was für andere Bands zum Stolperstein werden kann, gerät für das Allstar-Projekt, an dem neben Barnett und Tom Williams noch Schlagzeuger Andrew McEnany von Structures aus Toronto und der eigentlich in als Produzent tätige Randy LeBoeuf am Bass mitwirken, zum Vorteil. Nach der ersten EP Suffer Just To Believe, die in der Blogosphäre mit Reviews bei renommierten Online-Magazinen wie Substream und Under The Gun bereits kleinere Wellen schlägt, und einer Reihe Shows im Januar 2015 findet sich die Band Anfang 2016 in LeBoeufs Studio in New Jersey zusammen, um You Make Everything Disappear innerhalb von nur vier Tagen komplett einzuspielen der intensiven Online-Vorbereitung sei Dank.

Das Ergebnis dürfte vor allem Fans der angepissten Hauptbands der einzelnen Mitglieder überraschen. Zwar bringt beispielsweise der Opener I Hope I Dont Wake Up noch den gewohnten Drive und die unterschwellige Aggressivität mit, die Stick To Your Guns und Stray From The Path ausmachen und mit denen die Band auch auf ihrer ersten EP punkten konnte. An Stelle von wuchtigen Shouts und druckvollen Riffs treten hier allerdings Gitarrenmelodien, die sich zu gleichen Teilen aus Posthardcore, Postrock und Alternative Rock speisen und ein atmosphärisches Netz spinnen, das den hochmelodischen Gesang von Barnett passgenau umschließt. Wir wollten diesen Song aus verschiedenen Gründen als erstes veröffentlichen, erklärt Barnett. Wir mögen die Power des Songs, es ist ein großer, offen angelegter, von Gefühlen durchzogener Track. Das ist für uns beinahe das wichtigste. Zudem ist es der Song, der unserer EP noch am ehesten ähnelt. Auf der neuen Platte probieren wir viele Dinge, die ganz anders sind als auf unserem ersten Release, wir dachten also, dass sich die Leute, die schon Fans unserer Band sind, mit diesem Track am besten identifizieren und ihren Geist für das öffnen könnten, was wir auf der Platte versuchen, dass sie also mit uns gemeinsam auf die musikalische Reise gehen.

Dass diese Reise nicht an flächigem Posthardcore endet, zeigt schon der Folgesong Lowest Form, der elektronische Drum-Samples an düster-grungige Gitarrenriffs und Barnetts sphärischen Gesang knüpft, bevor sich der Chorus in Richung frickeligen Postrock öffnet eine musikalische Mischung, die der Band gut zu Gesicht steht. Selbst wenn sich Trade Wind an einer gefühlvollen Pianoballade wie Untitled oder elektronischerem Alternative-Pop versuchen, und auf dem pulsierenden Grey Light Kopfstimme, Akustikgitarre und Drumcomputer mischen und damit an Bands wie The Temper Trap erinnern, wirkt es nicht wie ein gezwungener Exkurs außerhalb der musikalischen Komfortzone der Band, sondern wie eine natürliche Entwicklung und ein willkommener Gegenpol zum sonstigen Output der Mitglieder der Band ohne Vorbehalte und ohne künstliche Einschränkungen. Wir haben zuerst einen Fehler gemacht, den viele Bands machen und überlegt Okay, was würden Trade Wind jetzt machen? Das war für uns ziemlich schwierig. Also dachten wir uns Scheiß drauf und haben das geschrieben, was aus uns heraus musste. Es sollte nicht bewusst in eine bestimmte Richtung gehen, es war ein natürlicher Prozess, beinahe eine spirituelle Erfahrung. Wir sind so eine junge Band mit nur einer EP, es war also nicht zu spät, zu experimentieren. Auch textlich experimentieren die Musiker mit einem übergreifenden Konzept und blicken über den Standard-Hardcore-Tellerrand hinaus. You Make Everything Disappear ist musikalische Katharsis in Form der Verarbeitung einer gescheiterten Beziehung und Barnetts Weg, mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Das Album erzählt die Geschichte von allem, was ein Mensch fühlen kann wenn er etwas verliert, das er von ganzem Herzen liebt, so Barnett. Wenn er gefangen ist zwischen zwei Dingen, die ihn glücklich machen und die ihm beide alles abverlangen. Manchmal muss man sich davon abwenden, auch wenn es einem schwerfällt.

Das ins Albumformat gegossene Ergebnis ist der beste Beweis dafür, dass es sich immer lohnen kann, eigene und fremde Erwartungen über Bord zu werfen und sich mit leichter Ladung dort hin tragen zu lassen, wohin einen der Wind treibt. Trade Wind haben die Transformation von einer noch deutlicher vom Hardcore beeinflussten Band auf Suffer Just To Believe hin zu einem musikalischen Kollektiv vollendet, das sich nicht vor dem Beschreiten neuer Wege scheut und sich die frische Brise nicht nur um die Nase wehen lässt, sondern aus eigenem Antrieb für ordentlich Schub sorgt beständig und die Augen stets auf das Ziel gerichtet.


Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth bei popula: Der Eintrag "Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth" existiert seit Samstag, dem 04. Mai 2019. Damals wurde sie der Rubrik "Konzerte & Nachtleben" zugeordnet. Du benötigst noch Details zur Anfahrt für die Routenplanung? Hier wirst du fündig. Zusätzlich kannst du dir die weiteren Termine in der Location Club Volta anschauen oder alternative Veranstaltungen aus der unmittelbaren Umgebung raussuchen. Mit Köln findet sich aktuell nur eine Stadt in Deutschland, in der Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth stattfindet aber für diejenigen, die sich über die Anfahrt und die Umgebung erkundigen möchten, haben wir die Kartenansicht. Du hast einen Blog oder eine Webseite auf der du gerne diesen Termin vorstellen möchtest? Dann kannst du die Veranstaltung mit unserem Widget einbinden und ganz leicht an das Design deiner Seite anpassen. Diese Woche ist Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth auf keinem Rang der Top100 der beliebtesten Events in der Stadt Köln. Samstag, den 04. Mai 2019 begann die Veranstaltung Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth. Wenn du wissen willst, was sonst noch am Samstag in Köln passiert, kannst du dich zum Beispiel nach Kabarett, Weihnachtsmärkte und Theater hier erkundigen. Köln gehört übrigens zum Kreis Köln. Die Veranstaltung wurde auf www.openeventnetwork.de eingetragen. Wenn du verantwortlich für dieses Event bist oder einfach ein Bild oder einen Flyer hochladen möchtest, kannst du dich melden. Du bekommst dann Bearbeitungsrechte für diesen Termin.

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Die Veranstaltung "Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth" wurde am Samstag, 09. Februar 2019 von eventim im openeventnetwork eingetragen.
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Trade Wind plus Special Guests: Modern Color, Scott Ruth, Samstag, 04. Mai 2019, Club Volta