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Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987)

Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987)
Hochgeladen von: In Situ Art Society

In Situ Art Society präsentiert

KIRA MURATOVA FILMRETROSPEKTIVE
Bonn, 11.09.-15.11.2018

Am 6. Juni 2018 verstarb im Alter von 83 Jahren die ukrainische Regisseurin Kira Muratova, die eine wesentliche Rolle in der sowjetischen (sowie der postsowjetischen, ukrainischen und russischen) Kultur spielt. Aus diesem Anlass veranstaltet der Bonner Kunstförderverein In Situ Art Society in Zusammenarbeit mit der Bonner Kinemathek, dem Dialograum Kreuzung an St. Helena und dem ukrainischen Filmarchiv Oleksandr Dovzhenko National Centre eine Filmretrospektive in Bonn:
www.facebook.com/events/939374442932404

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Donnerstag, 11.10.2018, 19:00 | Dialograum Kreuzung an St. Helena

"DIE SCHICKSALSWENDE" (Sowjetunion 1987, 103 Min.)

Regie: Kira Muratova. Drehbuch: Kira Muratova (nach der Erzählung The Letter von W. Somerset Maugham). Kamera: Valerij Mjul’gaut. Schnitt: Valentina Olejnik. Production design: Oleg Ivanov, Umirzak Šmanov. Ton: Igor’ Skinder. Szenenbild: Evgenij Golubenko. Redaktion: N. Nekrasova. Produktion: Kinostudio Odessa. DarstellerInnen: Natal’ja Leble, Jurij Šlykov, Vladimir Karasev, Leonid Kudrjašov, Oksana Šlapak u. a.

Verfilmung einer Kurzgeschichte von W. Somerset Maugham. Marija sitzt im Gefängnis, weil sie einen Mann erschossen hat. Marija, ihr Mann Filipp und ihr Anwalt wollen beweisen, dass Marija aus Notwehr gehandelt hat. Im Laufe des Films erschließt sich durch Rückblenden, dass der Erschossene Marijas Liebhaber war, den sie ermordete, weil er sie nicht mehr liebte. Als ein handgeschriebener Zettel Marijas auftaucht, der ihre Schuld beweisen würde, muss ihr Mann sein ganzes Vermögen aufwenden, um die Veröffentlichung des Beweisstücks zu verhindern. Am Ende erzählt Marija dem Anwalt ihre wahre Geschichte, dieser ist über die "barbarischen Instinkte in so einer ehrenhaften Frau" bestürzt. Daraufhin wird Marijas Mann erhängt in der Scheune gezeigt. Lange Einstellungen eines Pferdes, das in die Steppe davon läuft, bilden die Schlussbilder des Films.

"Die Schicksalswende" basiert auf der Kurzgeschichte "The Letter" von W. Somerset Maugham aus dem Jahr 1926, die Muratova selbst als Drehbuch adaptierte. Muratova ändert dabei die Namen der Hauptfiguren: Maughams Leslie benennt sie in Marija um. Sicherlich nicht zufällig wählt sie für ihre amoralisch handelnde Frauenfigur den Namen, der im Christentum mit Sündlosigkeit assoziiert wird. Muratovas "Die Schicksalswende" spielt nicht in einer britischen China-Kolonie wie das Original, sondern in Zentralasien, früher Teil des russischen Zarenreiches. Bildern zentralasiatischer Folklore werden übertrieben voluminöse Pelzmäntel der russischen Figuren gegenübergestellt. Das kolonialistische Verhältnis wird stellenweise parodistisch offen gelegt, wie z. B. in einem sich wiederholenden widersprüchlichen Monolog eines einheimischen Gefängnisdieners: "Wir sind alle zivilisierte Menschen. Die weißen Menschen sollten Freunde sein. Solidarisch sollten sie sein. Nur die weiße Frau ist eine Frau. Die Einheimischen sind weiß, und irgendwie ein bisschen gelb." Auch in diesem Film ist die Sprache der Figuren über weite Strecken durch Wiederholungen, überschnelles Sprechen und Monologisieren verfremdet. Der Film ist deutlich fragmentierter als die vorhergehenden Filme Muratovas erzählt. Mit dem Durchbrechen narrativer Kohärenz sowie dem Motiv des Mordens verweist er auf die folgenden Filme Muratovas. Stärker als bisher treten in Die Schicksalswende auch Zirkusnummern und Tanzeinlagen hervor, die aus der Handlung gerissen nur der Kamera vorgeführt werden. Dies ist der erste Film Muratovas, in dem sich das explizite Zeigen von Tieren - ein später oft verwendetes Stilmittel - findet.

(Filmbeschreibung aus: Isa Willinger, "Kira Muratova: Kino und Subversion", Herbert von Halem Verlag, 2013)

Der Film wird in russischer Originalfassung mit englischen Untertitel gezeigt.


Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987) bei popula: Am 11.10.2018 wurde Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987) in der Kategorie "Kino" veröffentlicht. Es sind -2023 Tage seit Veranstaltungsbeginn vergangen. Hier gibt es z.B. Infos zur Dialograum Kreuzung an Sankt Helena Anfahrt und jede Menge weitere Termine aus der direkten Umgebung. Donnerstag, den 11. Oktober 2018 begann die Veranstaltung Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987). Wenn du wissen willst, was sonst noch am Donnerstag in Bonn passiert, kannst du dich zum Beispiel nach Comedy, Theater und hier erkundigen. Bonn gehört übrigens zum Kreis Bonn. Heute wurde Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987) so oft aufgerufen, dass die Veranstaltung somit diese Woche auf keinem Platz der Top100 der beliebtesten Veranstaltungen in Bonn. Mach mit und steigere die Beliebtheit, indem du die Veranstaltung auf Facebook teilst und eine Bewertung oder einen Kommentar hier abgibst. Mit Bonn hat sich "Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987)" eine interessante Stadt als Veranstaltungsort ausgesucht. Es bleibt bis auf weiteres auch erstmal die einzige Stadt. Hier fehlen wichtige Informationen oder der richtige Veranstaltungsflyer? Hol dir die Bearbeitungsrechte und vervollständige den Eintrag. Alles was du tun musst, ist uns eine kurze Anfrage zur Veranstaltung zu schicken.

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Die Veranstaltung "Kira Muratova Retrospektive: Die Schicksalswende (1987)" wurde am Sonntag, 30. September 2018 von In Situ Art Society im openeventnetwork eingetragen.
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