Leonid Breschnew. Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins
Buchvorstellung und Gespräch mit der Autorin
- Datum: Donnerstag, 14. Juni 2018 um 19:00 Uhr
- Location: Lew Kopelew Forum Köln
- Neumarkt 18a, Neumarkt-Passage 50667 Köln
- Telefon: 0221 257 67 67
- Webseite: kopelew-forum.de
- Eintritt: UKB: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studen
- Schlagwörter: Leonid Breschnew, Zerschlagung des Prager Frühlings
- Künstler: Gerhard Simon, Porf. Dr. Susanne Schattenberg
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Breschnews Biographie & Prager Frühling und seine Zerschlagung vor 50 Jahren im August 1968
Buchvorstellung mit der Autorin Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Simon
Dies ist die erste wissenschaftliche Breschnew-Biographie. Generalsekretär Breschnew regierte 18 Jahre lang (1964-1982) die Sowjetunion, präsidierte also über ihren Niedergang, ohne das allerdings wahrzunehmen. Er glaubte vielmehr an die Sowjetordnung, die den Menschen Wohlstand und ein besseres Leben nach dem Grauen der Stalinzeit und des
Krieges bringen würde. Er trat in der Außenpolitik anfangs für Entspannung und Kooperation mit Politkern wie Willy Brandt ein; diese endete aber mit dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan und dem Zusammenbruch der Entspannungspolitik gegenüber dem Westen. Breschnew gab sich als erster Sowjetführer das Image eines westlichen Politikers, liebte den Luxus und schöne Frauen. Die Tablettensucht machte ihn frühzeitig zu einem Wrack. Das Sowjetsystem kannte keine institutionalisierte Nachfolgeregelung, so dass Breschnew bis zu seinem Tod im Amt blieb und dann kurze Zeit später zwei kranke Nachfolger (Andropow und Tschernenko) ihm ins Grab folgten. Diese Biographie fasziniert durch die Verknüpfung persönlicher Züge mit der großen Politik auf dem Hintergrund des sowjetischen Systems von Klientel und Patronage, das Breschnew wie niemand zuvor beherrschte. Zukunftsfähig konnte er es jedoch nicht machen.
Die Diskussion über Breschnew soll auch an den Prager Frühling und seine Zerschlagung vor 50 Jahren im August 1968 erinnern. Denn der Protagonist des Prager Frühlings, Alexander Dub?ek, war ein politischer Ziehsohn von Breschnew gewesen, bevor der Generalsekretär der KPdSU die Panzer nach Prag in Marsch setzte. Die Autorin widmet diesen Vorgängen ein umfangreiches und eindrucksvolles Kapitel ihres Buches. In wieweit trug die "Breschnew-Doktrin" zur Stabilisierung des Sowjetsystems bei, inwieweit war sie Ausdruck des Scheiterns?
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