Der Knüppelkrieg - Spiekerooger Geschichte hautnah

Der Knüppelkrieg

Das Theater Das Letzte Kleinod führt in diesem Sommer ein Theaterstück über eine historische Begebenheit von der Insel Spiekeroog auf. Am Spiekerooger Seedeich gegenüber der alten Franzosenschanze setzt das Ensemble die Geschehnisse der französischen Besatzungszeit in Szene.

Die vom französischen Kaiser Napoleon verhängte Kontinentalsperre gegen England brachte große Armut an die norddeutsche Küste. Unter der Seeblockade wurde Fischerei und Frachtverkehr verboten, von den Küstenbewohnern wurden Abgaben und Dienste erzwungen. Als Folge flackerten an der Küste Volksaufstände gegen die Besatzer auf. Eine dieser Rebellionen war der Spiekerooger Knüppelkrieg von 1811. Junge Männer aus dem Dorf bewaffneten sich mit Knüppeln und Forken, um die französische Küstenbatterie zu stürmen. Doch der Plan misslang. Die Aufständischen wurden verraten, in Haft genommen und von den französischen Soldaten deportiert. Später gelang ihnen die Flucht, bis zum Kriegsende lebten sie auf der Insel Helgoland.

Zweihundert Jahre später wird die Geschichte der französischen Besetzung am originalen Schauplatz inszeniert. Die Vorstellung wird auf den Wiesen des Deichvorlandes gespielt. Fünf Schauspieler sowie Statisten stellen die Geschichte in einem historischen Zeltlager dar. In den dahinter liegenden Salzwiesen sind die Trümmer der alten Franzosenschanze zu sehen. Die Zuschauer verfolgen die Vorstellung von Sitzplätzen auf dem Deich.

Die Uraufführung findet am 2. September 2011 auf Spiekeroog statt. Anschließend wird die Vorstellung noch achtmal auf Spiekeroog gespielt, bevor die Inszenierung auf dem Festland am Wremer Seedeich bei Bremerhaven gespielt wird. Mit dem "Knüppelkrieg" führt das Theater Das Letzte Kleinod das Konzept von maritimen Theateraufführungen an originalen Schauplätzen fort. Auf Spiekeroog inszenierte das Theater bereits sehr erfolgreich die Stücke "Die verlorenen Söhne" über den Spiekerooger Walfang vor Grönland und "Der Untergang der Johanne" über einen Schiffbruch am Strand von Spiekeroog.

Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Nordseebad Spiekeroog, der Gemeinde Spiekeroog und mit freundlicher Unterstützung durch das Land Niedersachsen statt.

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