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Hamlet

Hamlet
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Von William Shakespeare

In einer neuen Übersetzung von Marius von Mayenburg

Hamlet wird wahnsinnig. Sein Vater ist an einer plötzlichen, seltsamen Krankheit gestorben, die Mutter hat nach nur einem Monat wieder geheiratet, und zwar den Bruder ihres verstorbenen Mannes. Nachts hat Hamlet Visionen von seinem Vater, der behauptet, sein Bruder habe ihn vergiftet, er soll Rache dafür nehmen und den Stiefvater töten. Hamlet spielt den Wahnsinnigen, um seine Mordpläne zu verbergen, und verliert dabei den Boden unter den Füßen. Die ganze Welt wird ihm zu einem fauligen Sumpf, Trieb und Sexualität erscheinen ihm als bedrohliche, bodenlose Abgründe, die Freunde, die ihn umgeben, entpuppen sich als Spitzel, von seinem Stiefvater eingesetzt, um ihn zu überwachen, selbst Ophelia, seine Geliebte, ist Teil des Komplotts. Der Rächer wird selbst zum Gejagten, hinter jeder Tapete und jedem Vorhang lauschen die Denunzianten, der Verfolgungswahnsinnige wird tatsächlich verfolgt, und aus gespieltem wird echter Irrsinn, in dem Hamlet schließlich den Falschen tötet: Polonius, Ophelias Vater. Mutter und Stiefvater vertuschen den Mord und ziehen Hamlet aus dem Verkehr, die Rachpläne rücken in weite Ferne, Hamlet scheint die Kontrolle über sich, sein Leben und sein Ziel verloren zu haben, Ophelia zerbricht daran und bringt sich um, und erst die Initiative seines Stiefvaters, ihn endgültig zum Schweigen zu bringen, spielt Hamlet die Gelegenheit in die Hände, in einem letzten Amoklauf seine ganze Welt zum Untergang zu zwingen.

Shakespeare beschreibt den dänischen Königshof als korruptes politisches System, das für Hamlet zu einem paranoiden Irrgarten wird. Mord, Denunziation, Manipulation und Sexualität sind die Mittel, die im Kampf um den Machterhalt eingesetzt werden. Unfähig, die zynischen Spielregeln des Hofes zu übernehmen und ihn zu bekämpfen, stagniert Hamlet und wendet die Aggressionen gegen sich selbst. Seine Begabung, das Für und Wider zu erkennen, wird für ihn zum unüberwindlichen Hindernis bei der Durchsetzung seiner Ziele.

Über zwanzig Figuren bietet Shakespeare auf, um aus dem Netzwerk der unterschiedlichen Interessen und Intrigen ein politisches Biotop entstehen zu lassen, an dem sein Protagonist scheitert. In Ostermeiers Inszenierung wird dieses umfangreiche Personal von nur sechs Schauspielern gespielt, die konstant die Rollen wechseln. Der fortschreitende Realitätsverlust Hamlets, seine Desorientierung, die Manipulation von Wirklichkeit und Identität finden so ihre Entsprechung in einer Spielweise, die die Strategie der Verstellung zum Grundprinzip erhebt.

Regie: Thomas Ostermeier

Bühne: Jan Pappelbaum

Mit Robert Beyer, Urs Jucker, Lars Eidinger (Hamlet),
Sebastian Schwarz,
Judith Rosmair und
Stefan Stern

Thomas Ostermeier hat sich in seiner Inszenierung ganz auf diesen Hamlet konzentriert, auf seine Verzweiflung seine ängstliche Todessehnsucht und sein intellektuelles Dilemma zwischen Sehnsucht nach Rache und moralischem Zaudern. Und der wunderbare junge Schauspielers Lars Erdinger ist ganz ein wanstiger Unglücksrabe, dem die Lebensverzweiflung ebenso aus allen Poren dringt wie der Menschenekel, der die eigene Person gleich mit einschließt. Er wurde denn auch (...) zu Recht als ein Hamlet gefeiert, der die Tücken dieser eigentlich bereits zu Tode interpretierten Figur mit Bravour bewältigt hat. (NDR)

Karl Marx hat einmal, Hegel zitierend, geschrieben: alle Dinge geschehen zwei Mal in der Geschichte, das erste mal als Tragödie, das zweite mal als Farce. Einfach, weil das Menschengeschlecht nicht gelernt hat, wo es hätte lernen können. Deshalb hat die Schaubühne ,Hamlet', der in der grotesken Spielweise stark an Dario Fo erinnert, in ein Volksstück verwandelt. (...) Gleichzeitig bleibt der Anspruch Shakespeares bestehen, die da oben radikal zu kritiisieren. Er wird für unsere Zeit neu und gültig formuliert. Der Schaubühne in Berlin ist ein Meisterstück geglückt. (WK)


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Die Veranstaltung "Hamlet" wurde am Freitag, 02. Oktober 2015 von KoelnTicket.de im openeventnetwork eingetragen.
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Hamlet, Samstag, 21. November 2015, Schaubühne am Lehniner Platz