Martina Etienne Dead Roses

"…Macht Euch nicht so viel Sorgen um mich. Ich reise gesund und munter in die
Heimat zurück."

Heinz Etienne starb am 13.5.1945 mit 19 Jahren in Kriegsgefangenschaft in Russland.
Martina Etienne hält Zwiesprache mit den alten Feldpostbriefen ihres Onkels aus den Jahren 1942 bis 1945 und setzt sich auseinander mit der Thematik des Krieges. In den heutigen Tagen aktueller denn je.

Wie so oft in ihren Arbeiten kreist auch hier die Thematik um das Sein und damit verbunden um die Darstellung von Zwischenräumen. Zwischenräumen, die als zeichnerische Momentaufnahmen den Zustand des Vergehens festhalten. Diesen kleinen Augenblick zwischen Leben und Tod.
Das ist die zentrale Aussage ihrer Arbeiten, die dem Betrachter eine faszinierende Welt wieder spiegeln. Ihre Blumenbilder studiert sie über Wochen. Stellt dafür Blumen - in diesem Fall Rosen - in eine Vase, ein Glas. Den Eindruck und Prozess des Verwelkens hält sie in Gedanken fest, um ihn zu guter Letzt zu Papier zu bringen.
So versteht sie es auf spannende Art und Weise, dem Betrachter einen Zustand näher zu bringen, mit dem er eigentlich nicht konfrontiert werden möchte.

In ihrer Ausstellung "DEAD ROSES" präsentiert sie einen Zyklus von neuen Zeichnungen auf alten Feldpostbriefen. Chronologisch angeordnete Stationen eines Lebenslaufes. Ihre sensiblen und poetischen Arbeiten erzählen die Geschichte eines Einzelnen,
stellvertretend für Millionen von Menschen. Damals und Heute.