Traumboy

Traumboy
eine Produktion von Daniel Hellmann (Zürich)
Termine: 4. und 5. September, 20h
ab 18 Jahren

Daniel ist Sexarbeiter. In der Solo-Performance «Traumboy» berichtet er von seinen Erfahrungen als Prostituierter. Schamlos, ehrlich und interaktiv. Er erzählt, warum er diese Arbeit aufgenommen hat, beschreibt seine Kunden und ihre Wünsche. Das Publikum erlebt einen jungen Mann, der sich gern prostituiert. Einziges Problem: das Stigma. Im Privatleben hat er seinen Nebenjob bislang geheim gehalten. Für Geld Sex mit Fremden zu haben, ist nach wie vor tabu. «Traumboy» hinterfragt die Doppelmoral einer durchkapitalisierten und übersexualisierten Gesellschaft. Der Körper des Performers wird zur Projektionsfläche für Ängste, Fantasien und Widersprüche. Er schlüpft in die verschiedenen Rollen, die er für seine Kunden spielt - oder für die Zuschauenden? In einer Selbstinszenierung mit doppeltem Boden wird das Publikum aufgerufen, seine sexuellen Wertvorstellungen zu hinterfragen, und einen genauen Blick auf jenes sexuelle Wesen zu werfen, für das es sich selbst hält. Sind die Grenzen in Ihrem Kopf da, wo Sie sie vermuten?

Tickets: 0221 470 4513
www.studiobuehnekoeln.de

Workshop mit Daniel Hellmann
Masculinity in (everyday) performance
Termin: 7.9., 11-17h
(1h Einführung, 5h im öffentlichen Raum, inkl. Mittagspause)
TeilnehmerInnen: max. 8 Personen

Wie bewegt sich ein Mann? Wie geht er? Wie sitzt er? Wie isst er? Wie gestikuliert er beim Sprechen? Und wie tut er es nicht? Nach einer kurzen Einführung zu den Themen "Gender Expression” und "Männlichkeit” begeben wir uns gemeinsam in den öffentlichen Raum, um uns Männer anzuschauen. Wir schauen ihnen zu und diskutieren gemeinsam die Zeichen an ihrem Verhalten und ihrer Körperlichkeit, welche wir als "männlich” empfinden. Wir schärfen unseren Blick und versuchen uns im Gespräch an das heranzutasten, was wir "männlich” nennen. Was können wir von diesen Performern lernen - für die Bühne und für unsere künstlerische Praxis? In einem zweiten Teil werden wir im öffentlichen Raum gemeinsam kleine oder größere Interventionen entwickeln, welche die Gender-Binarität zum Fliessen bringen. Wie reagieren Menschen darauf? Wann beginnt die Irritation und warum? Was braucht es, damit die Performance als Kunst gelesen wird? Und wann wird die Verunsicherung zur Bedrohung?

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos
Anmeldung per Mail an s-f@uni-koeln.de