Das schlaue Füchslein (Familienvorstellung)
- Datum: Samstag, 19. Dezember 2015 um 19:30 Uhr
- Location: Deutsche Oper Berlin
- Bismarckstraße 35 10627 Berlin
- Eintritt: ab 34.90
- Schlagwörter: Oper&Operette
- Künstler: Deutsche Oper Berlin
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Oper in drei Akten von Leo Janácek
Libretto von Leo Janácek nach der Novelle von Rudolf Tesnohlídek
Deutsche Textfassung von Peter Brenner unter Verwendung der Textfassung von Max Brod
Der Förster Bartos fängt ein junges Füchslein. Er beschließt, es mit nach Hause zu nehmen. Im Forsthaus hat es das Füchslein schwer. Es fühlt sich einsam. Selbst die Hühner haben keinen Respekt vor ihm. Ein Massaker im Hühnerstall beendet das Leben des armen Federviehs. Dem Füchslein gelingt die Flucht ...
Das Füchslein mache ich so, wie wenn der Teufel Fliegen fängt wenn er nichts Besseres vorhat. Ich habe das Füchslein für den Wald und für die Trauer meiner späten Jahre geschrieben, so schrieb Leo Janácek einmal. Doch seine Oper ist nicht etwa der melancholische Lebensrückblick eines alten Mannes, dem der Tod näher ist als das Leben. Obwohl der Komponist bereits auf die 70 zuging, schuf er ein Werk voller Komik und Poesie. Der Trauer seiner späten Jahre stellte er ein heiter-melancholisches Tiermärchen entgegen, das den Tod ebenso wenig ausgrenzt wie die tröstliche Gewissheit, dass in der Natur aus dem Vergehen immer wieder neues Leben entsteht.
Der Komponist verfasste das Libretto selbst, die ganze Oper schließlich lag im Januar 1924 vor. Komponiert wurde sie wie ein impressionistisches Klanggebilde aus subtil instrumentierten kurzen Szenen und Episoden, verbunden durch insgesamt neun orchestrale Vorspiele und Verwandlungen, die das Werk musikalisch und dramaturgisch gliedern. Bei aller Nähe zum Impressionismus und zur Musik seines großen Vorbilds Debussy bleibt die Tonsprache Janáceks allerdings unverwechselbar: Wie kaum ein anderer konnte er Musik aus Sprachmelodien entwickeln. Leitmotivähnliche Sequenzen lassen sich, ohne strenge Durchführung, im ganzen Werk verfolgen. Charakteristisch sind auch die volksliedhaften, niemals folkloristisch wirkenden Elemente der Musik sowie ihre ausgeprägte rhythmische Struktur, durch die selbst die betörende Melodik ihren unverwechselbaren Charakter erhält.
Musikalische Leitung: Tomas Hanus
Inszenierung: Katharina Thalbach (2000)
Bühne, Kostüme: Ezio Toffolutti
Katharina Thalbachs Inszenierung wimmelt von Einfällen wie ein Waldboden vor Getier. Man weiß manchmal kaum, wo zuerst hingucken, und hinterher will man allen von der Schnecke erzählen oder vom knurrigen Dachs mit seiner Pfeife, lässt es dann aber doch lieber bleiben, um den anderen nicht die staunende Überraschung zu nehmen. Noch dazu zaubern Ezio Toffoluttis Bühnenbilder das Waldweben oder die Vollmondnacht herbei, als wären sie einem liebevoll illustrierten Kinderbuch entnommen. Nie war das Wort vom Guckkastentheater zutreffender: Die Inszenierung will, dass ihr Publikum große Kinderaugen macht, auch wenn es schon ein bisschen ergraut ist, darum kommt sie so prall daher. (Berliner Zeitung)
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